Gemeinsame Initiative mit der TH Rosenheim und der HWK
Der Landkreis Traunstein startet gemeinsam mit der Handwerkskammer für München und Oberbayern und der Technischen Hochschule Rosenheim das Projekt „Campus Berufliche Bildung Chiemgau“. In einem ersten Schritt sollen u.a. eine Handwerksakademie, ein Institut für Digitalisierung und Innovationsmanagement und ein Wohnheim für Schüler und Studenten entstehen. Mit der IHK laufen zudem konkret Gespräche, die IHK Akademie auf dem Campus anzusiedeln. „Die berufliche Bildung ist das Rückgrat der wirtschaftlichen Dynamik in unserer Region und damit der Schlüssel für Wohlstand und Lebensqualität. Wir wollen einen nie dagewesenen Impuls für die Zukunftsfähigkeit der beruflichen Bildung geben und den Landkreis Traunstein zu einem Leuchtturm in diesem Bereich machen. Dafür bringt jeder Partner sein spezifisches Profil und seine besonderen Stärken in diese einzigartige Initiative ein“, erklärte Landrat Siegfried Walch bei der Vorstellung des Campus-Konzepts im Landratsamt Traunstein.
Eine Säule des Campus wird das „Institut für Digitalisierung und Innovationsmanagement Chiemgau“ der Technischen Hochschule Rosenheim sein. „Wir verfolgen seit Jahren eine Regionalisierungsstrategie mit gezielten Schwerpunkten an den einzelnen Standorten. Das Institut hier im Landkreis Traunstein soll sein spezifisches Profil im Bereich Digitalisierung entwickeln. Wir wollen hier in enger Zusammenarbeit mit den Schulen und anderen Einrichtungen junge Menschen zukunftsfähig ausbilden und so auch die innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Region stärken“, erklärte Prof. Dr. Peter Niedermaier, Zweiter Vizepräsident der Hochschule Rosenheim. Prof. Niedermaier skizzierte eine Stufenplan für die Entwicklung des Instituts, der ab dem Jahr 2022 auch die Etablierung eines Studiengangs „Digitalisierung und Innovationsmanagement“ vorsieht.
Die Handwerkskammer für München und Oberbayern verwirklicht auf dem Campus eine Handwerksakademie mit Werkstätten, Meisterkursen und dem Angebot eines „Meister+“ mit verstärkten betriebswirtschaftlichen Kompetenzen. „Das Handwerk steht angesichts von Digitalisierung, Energiewende und einer älter werdenden Gesellschaft vor großen Herausforderungen. Mit einer Handwerksakademie im Landkreis Traunstein setzen wir einen Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit des Handwerks beispielsweise in Bereichen wie Smart Home, nachhaltiger Energie, Elektromobilität oder autonomen Fahren. Und wir schaffen die Voraussetzung, um mehr Menschen als Fachkräfte von morgen zu qualifizieren und so dem Fachkräftemangel im Handwerk wirksam zu begegnen“, so Dieter Vierlbeck, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für München und Oberbayern.
Ein Leitgedanke der Initiative sei die Vernetzung und Zusammenarbeit der einzelnen Institutionen, die deshalb in unmittelbarer Nähe zueinander und in zentraler Lage angesiedelt werden sollen, so Landrat Walch. Ein idealer Standort sei deshalb das Gelände am Bahnhof Traunstein, welches das Bundeseisenbahnvermögen (BEV) jüngst zum Verkauf ausgeschrieben habe. „Die Verkehrsanbindung ist am Bahnhof ideal und wir haben auf dieser Fläche die Möglichkeit, alle Elemente örtlich und in zentraler Lage zusammenzubringen. Zudem befinden sich bereits bestehende Bildungseinrichtungen in unmittelbarer Nähe. Wir hoffen auf die Unterstützung der Stadt Traunstein, die mit der Bauleitplanung wesentliche Fäden in der Hand hält“, so Walch.